Therapie

Physiotherapie

Mobilisation


Durch Dehnung wird die Elastizität der Weichteile (Muskel, Sehnen und Bänder) erhöht, die Durchblutung des Gewebes wird gesteigert und fördert die Beweglichkeit sowie die Flexibilität der Gelenke.

Man unterscheidet bei den Dehnungen passive und aktive Mobilisation. Bei der aktiven Mobilisation dehnt das Pferd selbst seine Muskeln durch natürliche Bewegungen. Durch besonderes Training können die Muskeln zusätzlich aktiv mobilisiert werden z.B. Equikinetic, Dualaktivierung, Arbeit am Kappzaum, Doppellonge, oder Seitengänge etc. Jedoch kann die maximale Dehnungsfähigkeit so nie ganz erreicht werden!

Die passive Mobilisation wird definiert als die Bewegung eines Segments innerhalb eines natürlich unbegrenzten Bewegungsraumes, die durch äußere Kraft verursacht wird und nicht durch bewusste aktive Muskelkontraktion erfolgt.

Zur passiven Mobilisation gehören alle passiven Übungen, um die Dehnungsfähigkeit von Muskeln, Sehnen und Bändern zu erhöhen. Ziel ist es den Körper zu einer natürlich ausbalancierten Körperhaltung zu verhelfen, denn nur ein ausbalancierter Körper belastet die Gelenke nur minimal und gibt der Muskulatur die größtmögliche Elastizität. Durch entspanntes beugen, dehnen oder kreisen wird die Flexibilität des Körpers allgemein, sowie Gelenkschmierung, Atmung und Entspannung des Nervensystems gefördert. Bei der passiven Mobilisation gegen den Widerstand werden Muskelkontraktionen gegen den Widerstand provoziert, um anschließend mit Entspannung und gleichzeitiger passiver Verlängerung den eingeschränkten Bewegungsradius zu erhöhen.


Massage


Es ist eine mechanische Manipulation zur Erwärmung der Körperoberflächen durch rhythmischen Druck zur Bewegung des Gewebes, damit es weicher und nachgiebiger wird. Dies wird erreicht durch: reiben, kneten und klopfen des Körpers und der Extremitäten mit der Hand oder einem Instrument eine mechanische Manipulation zur Erwärmung der Körperoberfläche mittels rhythmischen Druck zum Zweck der Gesundheit und des Wohlbefinden die Bewegung des Gewebes, damit es weicher und nachgiebiger wird.

 

Lymphdrainage


Die Lymphdrainage ist eine Form der Massage, die den Abtransport der Lymphe im Körper anregen soll. Sie kann eingesetzt werden bei Schwellung, Kreislauf bedingte dicke Beine, nach Op´s, Sehnen- und Muskelentzündungen, Arthrose, schlecht heilende Narben und zur Leistungsoptimierung.

 

Akupressur



Die Akupressur ist ein Teilbereich der Traditionellen Chinesischen Medizin, die besagt, dass im Körper verschiedene Energielaufbahnen die Meridiane verlaufen. Auf ihnen befinden sich Punkte die durch Stimulation Veränderungen im Blut-, Feuchtigkeits- und Energiefluß bewirken.



Osteopathie

Die Osteopathie wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in den USA von Andrew Taylor Still entwickelt. Die Osteopathie ist eine manuelle Form der Medizin und dient dem Erkennen und Behandeln von Funktionsstörungen. Der Ansatz der Osteopathie ist einfach: Leben zeigt sich in Form von Bewegung. Dort wo Bewegung verhindert wird, macht sich Krankheit breit. Die Osteopathie kennt bzw. beschreibt alle kleinen und großen Bewegungen des Körpers. Sie hilft Bewegungseinschränkungen aufzuspüren und zu lösen. Der Körper ist ständig in Bewegung. Jede einzelne Struktur an ihm bewegt sich und führt dabei ihre eigene Funktion aus. Die Osteopathie nutzt diesen Zusammenhang. Dabei betrachtet die Osteopathie den Körper immer als untrennbare Einheit. Erst das Zusammenspiel der einzelnen Strukturen ermöglicht dem Organismus als Ganzes zu funktionieren. Deshalb nimmt die Osteopathie jeden Patienten als Individuum war und behandelt ihn in seiner Gesamtheit. Nach osteopathischer Auffassung ist der Mechanismus zur “Heilung” in jedem vorhanden. Mit den osteopathischen Techniken versucht der Osteopath über die Schaffung einer individuell optimalen Beweglichkeit, strukturelle/physiologische Hindernisse, sog. Läsionen", bzw. "Dysfunktionen", zu beseitigen, um somit die günstigsten Rahmenbedingungen für das Wirken des Selbstheilungsmechanismus zu schaffen. "Optimal" ist in diesem Zusammenhang qualitativ zu verstehen, d.h. die Qualität einer Bewegung hat in der Osteopathie eine wesentlich höhere Bedeutung als deren Ausmaß. In den 70’er Jahren stieg der Bedarf an alternativ Methoden auch in der Pferdebranche an. So entwickelten ua. Pascal Evrard und Dr. Dominique Giniaux Osteopathie um auf das Pferd.


Man unterscheidet in der Osteopathie 4 Systeme:


Cranio Sacral


Ein Schüler Stills, Dr. William Garner Sutherland entwickelte diese Methode der Osteopathie beim Menschen und John Upledger erweiterte das Konzept auf den gesamten Körper. Im Vordergrund der Behandlung stehen die Schädelstrukturen (Schädelknochen, Suturen, Membranen) der Kopfgelenke sowie der intrakranialen und intraspinalen Dura. Ziel ist es den Liquorfluss anzuregen, so dass der Gesamtorganismus und der Bewegungsapparat positiv beeinflusst werden.


Parietal



Diese Behandlungstechnik stellt die Basis der Osteopathie dar. Sie befasst sich mit dem Muskel-Skelett-System (Knochen, Wirbel, Gelenke, Muskeln, Faszien). Es werden durch verschiedene Techniken krankhafte Veränderungen lokalisiert um dann diese zu beheben. Man unterscheidet hier in strukturellen Techniken mit relativ starkem Kraftaufwand und sanften Techniken auch Fluide Osteopathie genannt, die durch wenig Kraftaufwand direkt auf Körperflüssigkeiten deren Fluss gehemmt sind wirken.


Faszial


Diese Form der Osteopathie beschäftigt sich mit der Behandlung des Muskel-Faszien-Systems. Es werden hierbei sanfte Gewebstechniken an Muskeln, Sehnen und Bändern angewandt um den Druck auf Nerven, Arterien, Venen und Lymphgefäße zu beheben.


Viszeral


Der Schwerpunkt dieser Behandlungsform liegt bei den inneren Organen und wurde von Jean-Pierre Barral entwickelt. Es gilt die Beweglichkeit der Organe und der sie einhüllenden oder stützenden Gewebe wiederherzustellen, dabei wird auch die Funktion der Organe unterstützt und angeregt. Beim Pferd ist diese Technik nur bedingt Durchführbar, da Pferde eine dicke Bauchdecke haben.



Dorntherapie

Ist eine sanfte, manuelle Behandlung zur Lösung von schmerzhaften Blockaden in Wirbel und Gelenken.


Durch Eigenbewegung wird die Muskulatur so umgelenkt, dass mit leichtem Druck die Wirbel oder Gelenke wieder ihre volle und ursprüngliche Bewegungsfähigkeit ausführen können. Einzigartig ist die Korrektur der Beinlängendifferenz und die abschließenden Breuss-Massage.

Nach einer ausführlichen Annamnese folgt die Befundung der Wirbel (Dorn- und Querfortsätze).

Die Wirbelsäule und peripheren Gelenke werden mit einer sanften Kompression der knöchernen Gelenks-partner zueinander in der Bewegung behandelt. Die Wirkung der Therapie ist in der gesamten Funktionseinheit eines Gelenkbereiches zu sehen. Spannungen in Muskulatur, Faszien und Weichteilen werden ausgeglichen. Ihre Funktion kann wieder bestmöglich aufgenommen werden. Durch Vorwärts- und Rückwärtsrichten des Tieres wird über die Eigenbewegung die Dynamik der Gelenke erreicht.

Durch die Korrektur der Beinlängendifferenz können sich zusammenhängende Strukturen halten/regenerieren und somit ist der Erfolg der Therapie/Behandlung von längerer Dauer.

Druch die schonende und sanfte Einwirkung dieser Therapie werden Gewebezerstörungen, Mikrotraumen oder ähnliches vorgebeugt. Das Tier hat dadurch auch nur eine kurze Regenerationszeit.


Indikationionen können sein:

- Rückenprobleme

- Lahmheiten

- Verwerfen

- Fehlende Losgelassenheit

- Taktunreinheiten

- Muskelverspannungen

u.v.m.

 

Natürlich kann diese Behandlung auch mit anderen Therapieformen kombiniert werden


Matrix BMS Behandlung

Extrazell BMS Gerät


Dieser ist für die professionelle Behandlung von kleinen, mittleren und grossen Muskelpartien, Sehnen, Faszien und Mechanorezeptoren durch Schwingungsfrequenzen zwischen 5 und 30 Hz geeignet. Das heißt, rhythmische Mikrobewegungen der Muskulatur werden durch die externe Stimulation nachgeahmt und die Versorgung der Zellen mit wichtigen Nährstoffen verbessert, während ein intaktes Zelle-Milieu-System aufgebaut wird. Die Ursache der meisten körperlichen Probleme der Pferde, finden Sie in der Muskulatur wieder. Das Pferd baut während der Krankheit oder Fehlbelastung eine Schonhaltung auf. Dadurch entstehen fasziale Verspannungen, die wieder gelöst werden müssen und die Faszien wieder regenerieren können.


Neben vielen anderen Verfahren und Techniken in der heutigen Tiertherapie ist auch, wie bei uns Menschen die Frequenztherapie nicht mehr wegzudenken. Biomechanische Stimulation (BMS), ist eine innovative, nicht invasive Therapie für den Bereich des Muskuloskelettalen Systems. Durch den rein Mechanischen Schwingungseintrag im vorgegebenen Frequenz und Amplituden Bereich wird nicht nur der Muskeltonus, sondern vor allem das Milieu in der Extrazellulären Matrix entscheidend beeinflusst. Neben den Geräten die diese Therapieform schon Jahre vertreten, kommen immer noch bessere und auch handlichere für den Therapeuten auf den Markt und machen es bekannter den je. Es ist eine schonende und effektive Variante um Pferden bei vielen Beschwerden schnell und nachhaltig Linderung zu verschaffen. Neben den typischen Muskelverspannungen, verklebten Faszien und Triggerpunkten, können auch Abszesse, Lymphen, Sehnen und vieles mehr durch die Frequenztherapie behandelt werden. So kann diese Therapieform besonders in der Physiotherapie aber auch Osteopathie wertvoll und vielseitig eingesetzt werden.                       

 

Besonders gut geeignet bei:

 

  • Muskelverspannungen
  • Lokale muskuloskelettale Beschwerde
  • Postoperative Schmerzzustände
  • Chronisch schlecht heilenden Wunden
  • Arthrofibrose
  • Tendopathien
  • Erschöpfungszustände
  • Unklare Gelenkschmerzen
  • Narbenbeschwerden
  • Funktionsdefizite bei neurologischen Erkrankungen
  • Verbesserung von eingeschränkter Beweglichkeit
  • Linderung akuter und chronischer Schmerzen
  • Kissing Spines
  • Satteldruck
  • zur Prophylaxe
  • zur Regeneration
  • ......


Es wird immer klarer das Faszien sowie die Matrix, Dreh und Angelpunkte der Gesundheit darstellen können. Die Forschung bringt immer öfter neue Erkenntnisse darüber und gibt den Therapeuten somit Einblicke in die Biomechanik und den Funktionen im Körper.

Balance Pads

Balance Pads, in unterschiedlichen Härtegraden, werden unter einzelne oder mehrere Hufe plaziert. Das Pad gibt unter dem Gewicht des Pferdes nach. Die Pferde balancieren sich, u.A. unter Benutzung der kybernetischen Muskulatur, sowie in tiefen Muskelschichten aus. Durch den ständigen Ausgleich der Bewegung verschiebt und ändert das Pferd seine gewohnheitsmäßigen Muster des Stehens und Bewegens von selbst. Muskulatur und Bewegungsmuster können sich so von innen heraus verändern. Sichtbar an gelösten Bewegungsablauf. Die Pads lassen sich sehr gut mit anderen Therapieformen oder Training verbinden.


Gut einsetzbar bei:

  • Verbesserung von Gleichgewicht und Koordination
  • Probleme beim Hufe geben / Pferd steht nicht gut bei der Hufbearbeitung/Schmied
  • Mobilisation der Hufgelenke
  • nach Verletzungen als schonende Rehamaßnahme
  • als Warm Up vor der Trainingseinheit zum Cool Down nach einer Trainingseinheit
  • als Therapie und Beschäftigungsmaßnahme bei Boxenruhe (nur in Absprache mit dem behandelden TA oder Therapeuten!)
  • zum Lösen der Schulter- und Beckenmuskulatur
  • zum Lösen der Rückenmuskulatur
  • Ausgleich der natürlichen „Händigkeit“/natürl. Schiefe
  • nach Seheneverletzungen
  • Verbesserung von Körperwahrnehmung und Feinmotorik
  • und vieles mehr…


"Alles, was dem Pferd helfen kann seine "innere Balance" (wieder) herzustellen, sollte auch Beachtung finden." Susanne Kreuer

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